Name:
Archiv zur Geschichte von Tempelhof und Schöneberg

Trägereinrichtung:
Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg von Berlin

Strasse:
Hauptstraße 40-42

Postleitzahl:
10827

Ort:
Berlin

Telefon:
(030) 75606214, 75606164, 75606163

Telefax:
(030) 75606329

E-Mail:
archiv@ba-temp.verwalt-berlin.de

Leitung:
Petra Zwaka, Veronika Liebau

Mitarbeiter(innen):
1

Öffnungszeiten:
Mi 14.00-19.00 (nach Voranmeldung, weitere Termine nach telefonischer Absprache)

Verkehrsverbindung:
Eisenacher Straße (U7); Schöneberg (S); Innsbrucker Platz (S4, 45, 46, U4); Rathaus Schöneberg (U4); Bus 104, 148, 187, 204, 348

Bestände:
Das Archiv für die Geschichte von Tempelhof und Schöneberg ist Teil der Tempelhof-Schöneberg Museen und sammelt als lokalhistorisches Archiv Materialien zu den Bezirken Tempelhof und Schöneberg. Durch die Fusion der Bezirke wurden die Archivsammlungen beider Bereiche zusammengelegt. Die Schöneberger Sammlung wurde nach Zerstörung im Zweiten Weltkrieg seit den 50er Jahren wieder neu aufgebaut, zunächst aus historischen Akten, Karten, Plänen und Fotosammlungen des Bezirksamtes selbst. Dies wurde im Lauf der Jahre durch Ankäufe und Schenkungen zu einer umfangreichen Dokumenten- und Textsammlung, Bibliothek sowie Foto- und Postkartensammlung erweitert.
Das Archiv des Bezirks Tempelhof wurde 1949 auf Beschluss des Bezirksamts gegründet.
Schwerpunktthemen beider Sammlungen sind: allgemeine Stadtentwicklung (Straßen, Plätze, Parks, Friedhöfe, öffentliche Gebäude u. ä.), Personen und Gedenktafeln, sozialgeschichtliche Dokumente (Politik, Geschichte, darunter besonders die Zeit des Nationalsozialismus, Militär, Handel und Gewerbe, Verkehr, einzelne Bevölkerungsgruppen, darunter besonders Frauen).
Die Fotosammlung umfasst dabei insgesamt ca. 24 000 Originalfotos, Prints und Originalpostkarten sowie ca. 24 000 Negative. Das Dokumenten- und Textarchiv umfasst ca. 26 000 Texte; neben den o. g. inhaltlichen Schwerpunkten gibt es für Schöneberg eine besonders große Sammlung zur Geschichte des Nationalsozialismus und zur Judenverfolgung. Das Textarchiv wird durch aktuelle Presseauswertung laufend erweitert.
Das Zeitungsarchiv beider Bezirke umfasst mehr als 100 Jahrgänge historischer Regionalzeitungen ab 1880 bis in die Gegenwart. In der Präsenzbibliothek finden sich ca. 5 000 Bände zur Regional- und Berlingeschichte, darunter die Berliner Adressbücher der Jahrgänge 1907 bis 1960. Zur Stadtentwicklung Schönebergs sind über 60 historische Originalkarten und -pläne mit dem Schwerpunkt 19. und 20. Jahrhundert vorhanden.

Findmittel:
Der Schöneberger Teil der Sammlung wird durch Orts-, Personen- und systematische Karteien erschlossen. Die Tempelhofer Sammlung wird derzeit für die Eingabe in ein Archiv-Computerprogramm vorbereitet, mit dem zu einem späteren Zeitpunkt auch die Schöneberger Bestände erfasst werden können.

Veröffentlichungen:
Petra Zwaka: Schöneberg auf dem Weg nach Berlin. Historische Pläne, Texte und Fotografien. Ein Bilder- und Lesebuch, hrsg. vom Bezirksamt Schöneberg, 2. Auflage, 1998; Schöneberg in historischen Postkarten, hrsg. vom Bezirksamt Schöneberg/Schöneberg Museum, Berlin 1998; Experiment Stadt. Schöneberg 1898-1998, CD-Rom hrsg. vom Bezirksamt Schöneberg/Schöneberg Museum, 1998; Das andere Friedenau. Spaziergänge durch 125 Jahre Kunst-, Literatur- und Baugeschichte, hrsg. vom Bezirksamt Schöneberg/Schöneberg Museum, 2. Auflage, 1999; Orte des Erinnerns, hrsg. vom Kunstamt Schöneberg, Schöneberg Museum in Zusammenarbeit mit der Gedenkstätte Haus der Wannsee-Konferenz, 2. Auflage, 1999; Blicke ins Quartier 1949-2000, hrsg. vom Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg/Schöneberg Museum, 2001; Hörrundgänge zum Nollendorfplatz, Viktoria-Luise-Platz und zur Alten Dorfaue in Schöneberg.

Name:
Diözesanarchiv Berlin (DAB)

Trägereinrichtung:
Erzbistum Berlin/Erzbischöfliches Ordinariat Berlin

Strasse:
Bethaniendamm 29

Postleitzahl:
10997

Ort:
Berlin

Telefon:
(030) 22504580

Telefax:
(030) 22504583

E-Mail:
info@dioezesanarchiv-berlin.de

Homepage:
www.dioezesanarchiv-berlin.de

Leitung:
Dr. Gotthard Klein

Mitarbeiter(innen):
2

Öffnungszeiten:
nach Voranmeldung Di 9.00-15.00 und Do 10.00-16.00

Verkehrsverbindung:
Ostbahnhof (S); Kottbusser Tor (U 1, 3, 8); Bethaniendamm (Bus 140)

Bestände:
a) Geschichte: Nach der Zäsur von Reformation und Säkularisation wurde erst im 18. Jahrhundert katholische Seelsorge in der preußisch-brandenburgischen Zentrallandschaft wieder zugelassen, so dass sich nur allmählich ein Diasporakatholizismus konstituieren konnte, der aber nach dem endgültigen Fortfall des streng gehandhabten landesherrlichen Summepiskopates dann im Gefolge der Ost-West-Migration während der Hochindustrialisierung ein atemberaubendes Wachstum erfuhr. Diese Aufwärtsentwicklung des Berliner Katholizismus in der Zeit vor und nach dem Ersten Weltkrieg führte 1930 zur Gründung eines eigenen Bistums. In der Nacht vom 23. zum 24. November 1943 wurde das Gebäude des Bischöflichen Ordinariats Berlin in der Behrenstraße 66 durch Kriegseinwirkung zerstört, Archiv und Registratur verbrannten vollständig. Erneute Kriegsverluste an Registraturgut erlitt das Bischöfliche Ordinariat im Ausweichquartier Michaelkirchstraße 3 am 2. Februar 1945. Damit war die zentrale archivische Überlieferung des Bistums Berlin und seiner Vorgängerinstitution - der Fürstbischöflichen Delegatur für Brandenburg und Pommern (1821-1929) - vernichtet. Nur die Akten des Hilfswerks beim Bischöflichen Ordinariat für die verfolgten katholischen "Nichtarier" haben den Krieg weitgehend unbeschadet überstanden und befinden sich heute im Diözesanarchiv, dessen Neuaufbau durch die allgemeinen Rahmenbedingungen erheblich erschwert wurde. Die politische Spaltung Berlins bedrohte die Einheit des Bistums und führte zu einer Aufgliederung der Verwaltung in zwei Ordinariate (1961-1990) mit je einem Generalvikar und auch je einem Archiv:
Das Archiv des Bistums Berlin (West) wurde 1966 (offiziell 1970) in Kellerräumen der Theologisch-Pädagogischen Akademie, Westendallee 54, errichtet und 1973 in das St.-Otto-Haus, Wundtstraße 48, verlegt. Wegen Raummangels fand das Archiv 1987 ein neues Domizil in Räumen des ehemaligen Franziskanerklosters, Götzstraße 65; seitdem führt es den Namen Diözesanarchiv. In Ost-Berlin wurde 1980 im Bernhard-Lichtenberg-Haus, Hinter der Katholischen Kirche 3, das Bistumsarchiv Berlin errichtet. Beide Archive konnten schließlich 1995 in den erweiterten Räumlichkeiten des Diözesanarchivs in Berlin-Tempelhof zusammengeführt werden. Seit 2005 befindet sich das Diözesanarchiv im Kirchlichen Archivzentrum Berlin, dem gemeinsamen Domizil von EZA (Evangelisches Zentralarchiv in Berlin), ELAB (Evangelisches Landeskirchliches Archiv in Berlin) und BMW (Archiv des Berliner Missionswerks).
b) Zuständigkeit: Das Diözesanarchiv verwaltet und erschließt das archivwürdige Schrift- und Bildgut der Einrichtungen des 1930 errichteten Bistums Berlin (seit 1994 Erzbistum) und sammelt Dokumentationsgut zur Geschichte der katholischen Kirche in Berlin, Brandenburg und Pommern. Rechtsgrundlage ist die Anordnung über die Sicherung und Nutzung der Archive der Katholischen Kirche (Amtsblatt des Bischöflichen Ordinariats Berlin 61, 1989, S. 9-11).
c) Tektonik: Abteilung I.: Bischöfliches Ordinariat Berlin (1945-1961), Bischöfliches Ordinariat Berlin (West) (1961-1990); Abteilung Ia.: Bischöfliches Ordinariat Berlin (Ost) (1961-1990); Abteilung II.: [Erz-]Bischöfliches Ordinariat Berlin (1990 ff.); Abteilung III.: Seelsorgsbezirke und Seelsorgestellen.
Die Kirchenbücher werden dezentral in den Seelsorgestellen der Erzdiözese geführt und verwahrt. Die während des Zweiten Weltkrieges teilweise ausgelagerten Kirchenbücher der östlich der Oder liegenden Pfarreien, die bis 1972 kanonisch zur Diözese Berlin gehörten, befinden sich gegenwärtig im Bischöflichen Zentralarchiv Regensburg (St.-Petersweg 11-13, 93047 Regensburg), das auf Wunsch gebührenpflichtige Auskunft erteilt. Als Ersatz-Kirchenbuchamt für die Heimatvertriebenen ist das Katholische Kirchenbuchamt (Kaiser-Friedrich-Straße 9, 53113 Bonn) tätig. Auskunft über den Verbleib der katholischen Militärkirchenbücher gibt das Archiv des Katholischen Militärbischofs (Am Weidendamm 2, 10117 Berlin).
Abteilung IV.: Kirchliche Institutionen und Organisationen; Abteilung V.: Nachlässe und kleine Erwerbungen; Abteilung VI.: Dokumentation zur Geschichte und Vorgeschichte der Erzdiözese Berlin; Abteilung VII.: Sonstiges Dokumentationsgut; Abteilung VIII.: Archivische Sammlungen und Selekte (ohne Bildmaterial); Abteilung IX.: Bildarchiv; Abteilung X.: Dienstbibliothek (Präsenzbestand: keine Ausleihe!).

Veröffentlichungen:
(Auswahl): Amtsblatt des Bischöflichen Ordinariats Berlin 42 (1970), S. 23; ebd. 52 (1980), S. 84; Georg v. Glowczewski/Dieter Hanky: Mosaiksteinchen gesammelt. Einweihung des Diözesanarchivs in Tempelhof, in: Petrusblatt 12, 25. März 1990; Führer durch die Bistumsarchive der katholischen Kirche in Deutschland, 2. Aufl., Siegburg 1991, S. 79-81 u. 207 f.; Gotthard Klein: Diözesanarchiv, in: Der Archivar 45 (1992), Sp. 367 f.; Gotthard Klein: 25 Jahre Diözesanarchiv Berlin. Eine Zwischenbilanz, in: Wichmann-Jahrbuch des Diözesangeschichtsvereins Berlin, N. F. 2 = 32-33 (1992/93), S. 157-175; Werner Kerkloh: "Gedächtnis der Verwaltung und Tresor der Kirchengeschichte". Kardinal Sterzinsky weihte neue Räume des Diözesanarchivs in der Tempelhofer Götzstraße ein, in: Kath. Kirchenzeitung für das Erzbistum Berlin 40, 1. Oktober 1995; Peter Funk: Optimierung des bestehenden EDV-gestützten Bildarchivs im Diözesanarchiv Berlin, Zulassungsarbeit, Fachhochschule Potsdam, Institut für Information und Dokumentation, 1996; Esther Brown: und auch ein letzter Gruß von Honecker. Kranzschleifen, Totenmasken, ungewöhnliche Meßkelche - im Diözesanarchiv Berlin gibt es mehr als verstaubte Akten, in: Kath. Kirchenzeitung für das Erzbistum Berlin 48, 29. November 1998; Reimund Haas: Dr. Bernhard Stasiewski (1905-1995) und die Anfänge der Pfarrarchivpflege im Bistum Berlin (1936/7), in: Im Gedächtnis der Kirche neu erwachen. Studien zur Geschichte des Christentums in Mittel- und Osteuropa. Festgabe für Gabriel Adriányi zum 65. Geburtstag, hrsg. v. Reimund Haas, Karl Josef Rivinius und Hermann-Josef Scheidgen, Köln, Weimar, Wien 2000, S. 39-55; Gotthard Klein: Berlin, Diözesanarchiv, in: Jochen Bepler/Hans Otte/Thomas Scharf-Wrede (Hrsg.): Schätze als Alltag. Dokumente aus kirchlichen Archiven und Bibliotheken, Regensburg 2001, S. 212.